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4. Quartal 2016

Ausgabe 40 Das waren noch Zeiten

pow-158867_640Das waren noch Zeiten. Im frühen 20 Jahrhundert konnte ein einziges New Yorker Verlagshaus mit nur einer Zeitungsausgabe täglich ein Millionenpublikum erreichen. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen, legten findige Verleger wie zuerst Joseph Pulitzer (1847–1911) den Sonntagszeitungen Magazin-Supplements bei, darunter auch solche mit groß und in Farbe gedruckten Comics. In den Werktagsausgaben erschienen zusätzlich Ein-Zeilen-Streifen. Erst in den späten 1930er – Jahren folgte das heute geläufige Comic-Heft. Der Wachstum oder Niedergang einer Zeitung entschied sich damals nicht mit der Qualität der Leitartikel, den Wirtschaftsnachrichten oder dem Sportteil, sondern mit der Popularität ihrer Comics.

Der legendäre Zeitungskrieg von 1895 bis 1898 zwischen Pulitzer und William Randolph Hearst (1863 – 1951) wurde über die Comic-Beilagen ausgetragen. So warb zum Beispiel der frisch aus San Francisco nach New York gekommene Verleger Hearst Pulitzer 1891 das gesamte Zeichnerteam ab, um sein eigenes Zeitungsimperium zu stärken. Vielleicht sollten die Zeitungen heutzutage auch wieder auf Comics setzen? Es muss ja nicht gleich zum Krieg führen.

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