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3. Quartal 2014

Ausgabe 28 Freiwilliger WM-Verzicht?

So eine Fußball-Weltmeisterschaft ist eine teure Angelegenheit. Zumindest für die ausrichtenden Länder. In Südafrika ist der erhoffte Wirtschaftsaufschwung nach der WM 2010 ausgeblieben. Das Defizit wird auf rund zwei Milliarden Euro geschätzt. Ähnlich hoch soll es auch in Brasilien ausfallen. Viele Brasilianer sind über die gebrochenen Versprechen enttäuscht: Die Privatwirtschaft hat keinen Cent in die Infrastruktur investiert. Mindestens vier Stadien haben nach der WM keine Funktion mehr. Der Staat strich Investitionen in Nahverkehrsprojekte. Von 81 begonnen Arbeiten waren kurz vor der WM nur 15 fertig. Die Brasilianer erzählen sich diesen Witz: Das Einzige, was bei dieser WM funktioniert, ist das Klebealbum von Panini. Die Einnahmen der FIFA werden übrigens auf drei Milliarden Euro geschätzt. Ist ja auch kein Wunder, wenn das ausrichtende Land der FIFA und ihren Sponsoren die Befreiung von jeglichen Abgaben garantieren muss. Was mich dann nur wundert ist, dass es weiterhin noch Länder gibt, die sich über eine WM-Vergabe freuen. Müsste Katar nicht logischerweise freiwillig auf die Austragung der WM 2022 verzichten?

Diskussionen

Ein Gedanke zu “Ausgabe 28 Freiwilliger WM-Verzicht?

  1. Wenn ein Staat Schulden hat, müssten dann nicht die am höchsten bezahlten Staatsdiener (mit ungeheuren Pensionsansprüchen für relativ kurze Zeiträume) ihren Gürtel enger schnallen statt z.B. der Leiharbeiter?

    Verfasst von andreasftucholsky | 4. Juli 2014, 15:16

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